Nachdem der Online-Handel in Deutschland mit einem Brutto-Warenumsatz von fast 100 Mrd. Euro im Privatkundengeschäft 2021 ein Rekordjahr erlebt hat, ist der Umsatz im E-Commerce 2022 zwar leicht rückläufig, bleibt aber nach Angaben des Branchenverbands bevh deutlich über dem Niveau vor der Corona-Krise. Auch im B2B-Bereich hat der Online-Handel in den vergangenen Jahren weiter an Bedeutung gewonnen. Laut B2B-Marktmonitor 2022 des ECC Köln wurden 2021 im B2B-Internethandel 352 Mrd. Euro umgesetzt – ebenfalls ein Umsatzrekord. Besonders spannend: Die Studie prognostiziert auch für 2022 wachsende Umsätze im B2B-E-Commerce.
Hohe Energiekosten, die gestiegene Inflation und Lieferkettenprobleme haben im vergangenen Jahr viele Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt. Gerade vor dem Hintergrund anhaltender und neuer Krisen beobachten wir aber weiterhin, dass ein großes Interesse an Digitalisierungslösungen für den Handel besteht. Durch Investitionen in die digitale Transformation von Handelsprozessen können Unternehmen ihre Position in der aktuellen Situation nachhaltig stärken. Wie schon während der Corona-Krise erkennen Entscheider das große Potenzial, das der E-Commerce bietet und treiben Digitalprojekte weiter voran. Wir gehen deshalb davon aus, dass die digitale Transformation im Handel ganz generell auch 2023 im Trend bleibt.
Erschließung und Konsolidierung digitaler Vertriebskanäle
Je nach ihrem digitalen Reifegrad werden sich Unternehmen, die im Handel tätig sind, zunehmend strategisch auf digitale Vertriebskanäle ausrichten oder die Konsolidierung ihrer bestehenden digitalen Systemlandschaft vorantreiben, um ihre Kundenbasis zu erweitern und bestehende Kund*innen langfristig zu binden.
Der Ausbau ihrer E-Commerce-Systeme, zum Beispiel durch die Integration von digitalen Datenmanagementlösungen und anderen Drittsystemen, wird für viele Unternehmen im Jahr 2023 ein wichtiges Thema sein. Mit einem Digital-First-Ansatz lassen sich Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette digital abbilden und deutliche Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen erzielen. Um einen zuverlässigen, automatisierten Datenaustausch zu gewährleisten, ist die Integration aller relevanten Systeme zu in einem digitalen Ökosystem unverzichtbar.
Wachsendes D2C-Angebot
Ein wesentlicher Trend, der sich 2023 fortsetzen wird, ist die Entwicklung von D2C-Angeboten (Direct to Consumer). Produzierende Unternehmen erschließen neben dem B2B-Geschäft zusätzliche Absatzmöglichkeiten in einem Multichannel-Szenario. Dieses Geschäftsmodell bietet Unternehmen die Möglichkeit, durch den direkten Kontakt mit ihren Endkund*innen wertvolle Informationen zu gewinnen und auf dieser Basis ihre Produkte weiterzuentwickeln und ihre Marke besser zu positionieren. Nach Angaben des bevh konnte sich der digitale Direktvertrieb auch 2022 behaupten und hatte mit einem Umsatzrückgang von lediglich 2,5 Prozent vergleichen mit anderen Geschäftsmodellen und Branchen die geringsten Einbußen zu verzeichnen. Das positive Markenerlebnis und der direkte, enge Kontakt zu den Endkund*innen scheint sich hier auszuzahlen.
Der D2C-Handel ist nicht nur für Start-ups und Internet-Pure-Player interessant, sondern auch für Unternehmen, die im B2B-Bereich bereits etabliert sind. Insbesondere, wenn sie schon im Onlinehandel tätig sind. Der digitale Direktvertrieb ist mit neuen Herausforderungen verbunden. B2B-Unternehmen müssen vor allem in den Bereichen Fulfillment und Logistik, aber auch im Marketing neue Lösungen entwickeln. Moderne, flexible E-Commerce-Systeme und eine gut vernetzte Systemlandschaft bilden dazu die ideale Basis. Durch die Verknüpfung von Onlineshops mit Headless-CMS-Lösungen, PIM-Systemen, Onlinekonfiguratoren sowie Payment- und Fulfillmentdiensten, können zusätzliche Content- und Selfserviceangebote bereitgestellt und eine überzeugende Digital Experience erreicht werden.
Digital Experience bleibt wichtiges Erfolgskonzept
Unter den Stichworten Digital Experience und Customer Experience sind in den vergangenen Jahren konsequent kundenzentrierte Vertriebsstrategien in den Fokus gerückt, die verschiedene digitale Tools, Systeme und Fähigkeiten verbinden, um Kund*innen entlang der gesamten Customer Journey eine möglichst gute (digitale) Nutzungserfahrung zu bieten. Nachdem die digitale Transformation im Handel durch die Corona-Situation einen enormen Anschub erlebt hat, erfährt jetzt das Thema Digital Experience in vielen Unternehmen – besonders im B2B-Bereich – größere Aufmerksamkeit.
Wichtige Treiber für das Engagement von B2B-Unternehmen in diesem Bereich sind einerseits die Potenziale, die die Digitalisierung bietet, um auch komplexe Produkte beispielsweise durch visuelle Technologien (VR, 3D-Onlinekonfiguratoren, Augmented Reality) besser zu vermarkten. Andererseits erkennen Unternehmen zunehmend den Wert einer überzeugenden Customer Experience für die Kundenbindung und das After-Sales-Geschäft. Durch Cross- und Upselling oder zusätzliche Serviceangebote, etwa in den Bereichen Predictive Maintenance oder digitale Ersatzteileshops können weitere Umsatzquellen erschlossen werden.
Um mit einer Digital-Experience-Strategie online oder in Omnichannel-Szenarien nachhaltig erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen Kundenzentrierung ganzheitlich denken. Die Integration und Orchestrierung unterschiedlicher Systeme, die effektive Nutzung von Kunden- und Produktdaten und die konsequente Digitalisierung aller relevanter Business-Prozesse müssen dabei zusammenspielen. Um dieser komplexen Herausforderung zu begegnen, sind Unternehmen gut beraten, sich auf die Unterstützung externer Dienstleiter zu verlassen, die sich auf Digital Experience Services spezialisiert haben und dabei verschiedene Disziplinen wie Customer-Journey-Analysen, UX-Design, die Entwicklung von Strategien für den E-Commerce, Data Analytics und Umsetzungskompetenz in den Bereichen Softwareentwicklung und Systemintegration vereinen.
Bei basecom freuen wir uns darauf, unsere Kund*innen auch 2023 auf ihrem ganz individuellen Weg durch die digitale Transformation zu begleiten. Als verlässlicher Partner in der Beratung und in der Umsetzung anspruchsvoller Digitalprojekte, die schon heute die Basis für den Erfolg von morgen legen.