Shopware Update von 4 auf 5: Tipps vom Shopware Partner

shopware

Als Dienstleister für Softwareentwicklung beschäftigen wir uns immer wieder mit Softwareaktualisierungen und deren Auswirkungen auf die bestehenden Systeme unserer Kunden. Eineinhalb Jahre nach dem Release von Shopware 5 begegnen uns als zertifizierte Shopware Agentur regelmäßig Anfragen von Shop-Betreibern, die ein Update auf Version 5 in Betracht ziehen. Für uns Grund genug ein paar Hinweise rundum den Updateprozess festzuhalten.

Wenn bei einer Online-Shop Software wie Shopware, ein „Major-Update“ ansteht, dann sprechen wir von einem Versionssprung. In unserem Fall „springt“ die Software von Version 4.X auf die Version 5. Bei solchen Updates ist grundsätzlich besondere Vorsicht geboten. Zum einen kann sich in der neuen Version derartig viel geändert haben, dass gewisse Daten nicht ohne Weiteres aktualisiert werden können, zum anderen müssen bestimmte Vorsichtmaßnahmen getroffen werden, da sich die Art und Weise, wie das System bestimmte Daten vorhält, geändert hat. Dies liegt im Fall von Shopware mit dem Sprung von Version 4 auf 5 vor.

Warum überhaupt Shopware Version 5?

Shopware 5 wurde im April 2015 veröffentlicht und hat sich mit dieser Version dem Leitsatz „emotional shopping on any device“ verschrieben. Responsive Design, Storytelling und eine neue Technik sollen dabei das Fundament für ein ganzheitliches Shopping-Erlebnis im Frontend bilden. Der Software-Hersteller spricht sogar von einer „perfekten Symbiose aus Design und Technik“.

Shop-Betreiber, die sich mit dem Shopware Update beschäftigen, sind sich häufig bereits darüber im Klaren, dass Shopware 5 Vorteile liefert, von denen Sie unmittelbar profitieren können. Daher beschränken wir uns hier auf eine kurze Auflistung und widmen uns direkt den Punkten, die Sie bei einem angestrebten Major-Update unbedingt im Hinterkopf haben sollten.

  • responsive Themes und neuer Theme Manager
  • neue Filter Funktionen
  • Fullscreen Produktbilder
  • ausgewählte Varianten als Bilder darstellbar
  • Einkaufswelten
  • bessere Performance (vor allem durch PHP 7)
  • mehr SEO Einstellungen
  • einfachere Verwaltung der Plugins

1) Einfach mal den Sprung ins kalte Wasser wagen?

Natürlich können echte Adrenalinjunkies nun einfach mal den „Update-Button“ im Backend klicken. Allerdings sollten diese sich nicht wundern, wenn Sie anschließend mit Ihrem Webshop in „Seenot geraten und S.O.S. funken müssen“. Daher raten wir an dieser Stelle dringend davon ab, voreilig zu handeln und vor, während und nach dem Update einige Hinweise zu bedenken oder direkt einen Shopware Agentur mit in Ihr Boot zu holen.

Eiskaltes Wasser Schwimmer

2) Schiff und Ladung gesichert?

Sichern Sie die Ladung Ihres Schiffes, bevor Sie oder Ihr Partner mit einem Update beginnen. Dabei sollten Sie unbedingt ein vollständiges FTP sowie SQL Backup Ihres gesamten Shopware Shops anlegen. Damit Sie, falls beim Update etwas über Bord geht, immer einen Rettungsanker in der Hinterhand haben und Sie im Notfall zur funktionierenden Version zurückspringen können.

Apropos SQL: Da sich bei Shopware 5 einiges getan hat, bleibt auch die Datenbank von der Aktualisierung nicht verschont. Das in Shopware 4 selbst zu füllende Feld „additionaltext“ am Artikel muss leer sein, da es in Shopware 5 vom System automatisch befüllt wird. Dazu führen wir im MySQL folgende Befehle aus:

    UPDATE s_articles_details SET `additionaltext` = '';
    UPDATE s_article_configurator_templates SET `additionaltext` = '';

Weiterhin raten wir dazu, ein Update dieser Größe niemals direkt auf Ihrem Livesystem durchzuführen, sondern den Updateprozess vorher auf einem Testsystem durchzuspielen. Sollten Sie dabei Unterstützung benötigen, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren.

Schiffstau

3) Was ist mit meinen Plugins?

Vermutlich haben Sie in Ihrem Shopware 4 Shopsystem das eine oder andere Plugin von Drittanbietern installiert. Hier sollten Sie vor einem Update überprüfen, ob diese Erweiterungen mit der angestrebten Version kompatibel sind oder ob es gegebenenfalls bereits Alternativen für Shopware 5 gibt.

Einen Überblick über alle verfügbaren Plugins erhalten Sie hier: http://store.shopware.com/.

Tipp: Nutzen Sie die erweiterte Suche, um auszuwählen für welche Shopware Version Sie Erweiterungen benötigen. Weiterhin ist es unumgänglich, dass vor dem Update, alle installierten Shopware Extensions aktualisiert oder aber entfernt werden, falls diese nicht mit Shopware 5 kompatibel sind.

4) Auf welcher PHP-Version segeln wir?

Bei einem Software-Update von Shopware kommt es nicht nur auf die Betrachtung des Systems an, sondern ebenfalls auf die Überprüfung des Servers. Ist Ihr Server bezüglich PHP und SQL in der Lage, mit Shopware 5 umzugehen?

Shopware 5 benötigt an dieser Stelle mindestens PHP 5.4 (noch besser: PHP 7, da großer Performanceschub) und MySQL 5.5. Je nachdem welche Plugins zu einem späteren Zeitpunkt noch installiert werden oder welche Version von Shopware 5 (5.0 – 5.1.6) final installiert wird, benötigt der Shop noch den Ioncube Loader ab Version 4.6 als Dienst auf dem Server. Auf den Ioncube Loader kann ab Version 5.2 wieder verzichtet werden, falls keine weiteren verschlüsselten Plugins genutzt werden, da Shopware sich ab 5.2 von diesem getrennt hat. Kontaktieren Sie bei Fragen dazu am besten Ihren Shopware Hosting Partner. Auch zu beachten ist, dass das Template in Shopware 5 den Internetexplorer erst ab Version 9 unterstützt.

Segelschiff

5) Was kostet mich ein neues Schiff?

Wenn Sie von Version 4 kommen, werden Sie nicht umher kommen, eine Lizenz für Shopware 5 zu erwerben. Hier können Sie natürlich die kostenlose Community Version nutzen. Wir raten mindestens zu der Professional, da Sie in der CE auf elementare Features der Shopsoftware verzichten müssten.

Zur Wahl stehen die Professional (1295 €), die Professional Plus (5995 €) und die Enterprise Edition (auf Anfrage auch bei uns). In der Professional Edition sind ab Version 5.2 folgende Must-have Features bereits enthalten: die Shopware Warenwirtschaft Pickware, das Digital Publishing sowie die Einkaufswelten. Im Vergleich dazu, sind in der Professional Plus Edition bereits alle Premium Plugins enthalten. Toppen lässt sich dies nur noch mit der Enterprise Edition, welche sich mit Features, wie Multishop, Händlerintegration und Marktplätzen in erster Linie an B2B-Shopbetreiber richtet.

Versionen & Preise shopware 5

6) Mal ein neuer Anstrich?

Neben vielen neuen Features bei Shopware 5 fällt besonders das neue Standard-Theme auf. Für Fans des alten Themes eines vorweg: Natürlich ist es unter bestimmten Voraussetzungen möglich, das alte Shopware 4 Theme weiter zu verwenden. Aufgrund von Responsivität und Update-Fähigkeit des neuen Themes, raten wir jedoch dringend zur Aktualisierung.

Maler

Zu beachten bei dem Umstieg auf das neue Theme ist u.a., dass die Thumbnail Größen neu definiert werden müssen und alte Thumbnail Größen gelöscht werden. Hier haben wir die neuen Größen zusammengefasst:

 

Album Thumbnail Größe
Einkaufswelten 800×800 1280×1280 1920×1920
Banner 800×800 1280×1280 1920×1920
Artikel 200×200 600×600 1280×1280
Blog 200×200 600×600 1280×1280

Wer keinen Standard mag und sein Shopware 5 Theme individualisieren möchte, kann dies in Eigenregie vornehmen. Denn hier gibt es viele neue Möglichkeiten, die solche Individualisierungen auch einem Nicht-Entwickler ermöglichen. Für ein optimales Ergebnis raten wir dazu, einen Shopware Partner mit zertifizierten Shopware Template Designer einzubeziehen.

Wenn Sie auf das neue Theme gesetzt haben sind Sie nach der Installation vermutlich erst mal enttäuscht: „All die hübschen Beispiele und dann so ein schlichter Shop?!“

Wir empfehlen Ihnen als erstes im Plugin Manager das „Erweiterte Menü“ Plugin zu aktivieren, damit Sie ein Dropdown-Menü erhalten. Im nächsten Schritt sollten Sie sich mit den Einkaufswelten, die ab der Professional Version an Bord sind befassen. Vor allem auf der Startseite lässt sich hier zaubern (Videos, Teaser und vieles mehr).

7) Ein geheimes Cache-Versteck?

Für alle, die neu in Shopware 5 sind und sich wundern, das Änderungen nicht sichtbar sind: Es ist sicher interessant zu erfahren, dass es bei Shopware 5 einen Shop- und einen Template-Cache gibt. Dies hat zur Folge, dass selbst kleine Änderungen, die Sie am Shop vornehmen, erst sichtbar werden, wenn Sie die Caches geleert haben.

Daher nicht verzagen, speichern und cache leeren.

Keep Calm And Clear Cache

Stechen Sie in See!

Wenn alles gut gelaufen ist und Ihr Shopware 5 einsatzbereit ist, freuen Sie sich auf die erste Entdeckungsreise am Steuer. Denn die neue Version hat viel zu bieten. Wenn Sie sich vor, während oder nach dem Update unsicher sind, ziehen Sie einen erfahrenen Kapitän – einen Shopware Experten – zu Rate.

Eine offizielle Schritt-für-Schritt-Anleitung von Shopware gibt es hier: http://community.shopware.com/_detail_1867.html

Dort finden Sie auch die Software Version 5.0.1, mit welcher der Update-Prozess begonnen werden sollte. Sobald Sie mit 5.0.1 die erste Welle genommen haben, kann bis zur neusten Version aktualisiert werden. Achten Sie bitte darauf, dass Sie von 4 erst auf 5 updaten können, wenn Sie mindestens Version 4.3.6 im Einsatz haben.

Über den Autor

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Steffen Krüger leitet bei basecom die Business Unit Shopware. Er ist bereits seit 2008 ein Teil von basecom und der richtige Ansprechpartner für Ihr Onlineprojekt.

Steffen Krüger Leitung Business Unit Shopware