Native App vs. mobile Webseite

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Viele Inhaber einer Webseite glauben, dass ein wenig mobile Optimierung reicht, damit Nutzer ihre Seite auch über mobile Endgeräte, wie Smartphones und Tablets, nutzen. Doch gerade bei größeren und komplexeren Webseiten kann es  Sinn ergeben, zusätzlich eine native App anzubieten.

Nutzung von Apps und mobilen Webseiten im Vergleich

Ein Report über das Konsum-Verhalten von amerikanischen Nutzern mobiler Geräte zeigt, dass die Verwendung des mobilen Internets im Vergleich zur Verwendung von Apps viel geringer ausfällt und im Vergleich zum Vorjahr noch einmal geschrumpft ist.

Statistik Apps Continue to Dominate the Mobile Web

Diese Tendenz lässt sich auch an der Smartphone-Nutzung der von uns entwickelten und mobil optimierten Webseite noz.de und der dazugehörigen App noz News (Google PlayiTunes) feststellen:

  • Die durchschnittliche Nutzungsdauer der App ist fast doppelt so hoch wie die Nutzung der mobilen Webseite.
  • Die Anzahl der Bildschirmaufrufe in der App sind über 500% (!) höher als die Anzahl der Seitenaufrufe auf der mobilen Webseite.
  • Auf der mobilen Webseite kehren ca. 75% der Nutzer auf die Seite zurück, während es in der App 99% sind.

Faktoren der dominierenden App-Nutzung

Marketing, Reichweite und Zahlungsverkehr

Durch die Verbreitung der App in einem App Store (Google Play, iTunes etc.) wird sie automatisch durch die App Stores selber vermarktet, da dieser die App in der Suche und im Idealfall sogar unter den Top-App-Listen führt. Auf diese Weise wird die Reichweite immens erhöht und der App-Betreiber profitiert von steigenden Download-Zahlen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass wenn der Nutzer die App erst einmal installiert hat, das App-Icon immer auf seinem Gerät präsent ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass er die App noch einmal öffnet, ist somit höher als dass er von sich aus eine Webseite erneut über den Browser ansteuert.

Wenn eine App Geld kosten soll oder zumindest Teile von ihr, kann dies direkt über die App Stores abgewickelt werden. Der Nutzer leistet Zahlungen über die ihm bekannten Routinen und der App-Anbieter muss keine weiteren Zahlungsdienste auf seiner Webseite mobil optimieren bzw. in die App integrieren.

 

Ausnutzung der Hardware

Mit einer nativen App kann die Hardware eines mobilen Gerätes besonders ausgenutzt werden. Kamera, GPS, Beschleunigungssensoren etc. können optimal genutzt werden. Mittlerweile existieren auch Ansätze, die die Hardware moderner Smartphones und Tablets auch für Webseiten nutzbar machen. Dies funktioniert jedoch leider nur eingeschränkt und es ist nicht sichergestellt, dass die Funktionsweise über alle Geräte und Browsertypen – und somit für alle User – gleichermaßen gegeben ist.

Einer der wichtigsten Aspekte bei der mobilen Nutzung von Webseiten und Apps ist die Performance, also wie schnell und flüssig die Seite bzw. App für den Nutzer dargestellt wird. Durch eine langsame Webseite oder App verliert ein Anbieter auf Dauer Nutzer und somit meistens auch bares Geld, die Conversion Rate sinkt. Der Vorteil einer nativen App besteht darin, dass diese so programmiert werden kann, dass sie weitestgehend offline funktioniert. Wenn die App z. B. Nachrichten bereitstellt, können diese alle auf einmal heruntergeladen werden und sind dann auch bei schlechter Internetverbindung jederzeit verfügbar, sie müssen nicht bei jedem Aufruf aus dem Internet geladen werden.

Da es unmöglich ist, eine Webseite auf allen Geräten (besonders auf älteren Geräten mit veralteten Browsern) zu testen, kann es bei Webseiten oft passieren, dass die Seite sehr langsam lädt oder Teile von ihr falsch oder gar nicht anzeigt werden. Bei nativen Apps müssen zwar auch verschiedene Betriebssysteme und Versionen getestet werden, der App-Betreiber kann jedoch entscheiden, auf welchen Versionen die App installiert werden kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass Geräte die App nicht wie gewünscht anzeigen, ist somit viel kleiner, wenn die App auf den unterstützen Betriebssystem-Versionen getestet wurde.

 

Positives Nutzungserlebnis

Hat eine App ein gutes Konzept, bietet sie dem Nutzer auch ein positiveres und vor allem nachhaltigeres Nutzungserlebnis als eine Webseite. Durch die Einhaltung von Design-Richtlinien der Betriebssystemhersteller weisen die meisten Apps ähnliche Bedienkonzepte auf, welche es dem Nutzer erleichtern, die App intuitiv zu bedienen. Blätter-Effekte, Wisch-Gesten etc. sollen den Nutzer begeistern und ein individuelles Nutzungserlebnis schaffen. So bekommt er das Gefühl, dass die native App ihm einen echten Mehrwert im Vergleich zur Nutzung der mobilen Webseite bietet.

Wenn ein Unternehmen seinen Nutzern also eine hervorragende Performance und ein besonderes Nutzererlebnis bieten möchte, ist es der richtige Weg, eine native App in sein Portfolio aufzunehmen.